Mittwoch, 13. März 2013

NEUER PAPST -- Franziskus I -- Erster nicht Europäischer Papst

Nach dem ersten Rücktritt seit 700 Jahren.
Ist nun Franziskus I der erste nicht europäische Papst.
Es ist Jorge Mario Bergoglio der Bischof von Buenos Aires.

Jorge Mario Bergoglio, der neue Papst Franziskus I. nimmt den Jubel der Massen entgegen


"Habemus papam" – Ein Argentinier wird neuer Papst


Im fünften Wahlgang haben sich die 115 Kardinäle entschieden. Neuer Papst ist der Argentinier Jorge Mario Bergoglio – Franziskus I.

Um 19.05 Uhr war weißer Rauch aus dem Schornstein auf der Sixtinischen Kapelle im Vatikan aufgestiegen. Damit hatten die 115 wahlberechtigten Kardinäle signalisiert, dass einer unter ihnen die nötigen zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint hat. Kurz nach dem Rauch begannen die Glocken des Petersdoms zu läuten. Zehntausende Menschen auf dem Petersplatz brachen in Jubel aus. Sie hatten trotz Regen zum Teil über Stunden ausgeharrt.

Bergoglio wird auch "Kardinal der Armen" genannt

Mit Jorge Bergoglio kommt zum ersten Mal ein Papst aus Lateinamerika. Bereits beim letzten Konklave 2005 war der argentinische Jesuit der stärkste Kontrahent Joseph Ratzingers gewesen. Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging er in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten. Er wird oft auch "Kardinal der Armen" genannt.
Bergoglio gilt zwar inzwischen als relativ alt für die aufreibenden Aufgaben, die etwa mit der Kurienreform auf den 266. Papst warten. Doch mit der Verbindung äußerst konservativer Auffassungen über Sexualmoral, Abtreibung, Kondome und Homosexualität mit einem schlichten Lebensstil überzeugte der italienisch-stämmige Argentinier, der in Deutschland studierte, viele Vatikanbeobachter.
Der Erzbischof von Buenos Aires und Primas Argentiniens bevorzugt ein möglichst unauffälliges Auftreten in der Öffentlichkeit. So konnte er bereits als Kardinal öfters in der U-Bahn auf dem Weg in die Kathedrale an der Plaza de Mayo beobachtet werden. Auch in Rom geht er lieber in einem dunklen Mantel und ohne Kardinalshut.
In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich erfolglos gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

Sohn italienischer Einwanderer

Bergoglio wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte. Mit 21 Jahren ging er ins Priester-Seminar.
Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte er Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen. In diesen schwierigen Jahren Argentiniens, in denen nach sozialer Aufruhr das Militär die Staatsmacht übernahm, führte Bergoglio mit Strenge seine Ordensbrüder in strikt religiöse Aufgaben zurück.
Der einzige Jesuit im Konklave übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen.

Entscheidung fiel in der fünften Wahlrunde

Papst Benedikt XVI. hatte am 11. Februar als erster Papst der Neuzeit aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt. Am 28. Februar legte der 85-jährige Joseph Ratzinger sein Amt nieder und zog sich auf den päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo zurück. Der aus Deutschland stammende Benedikt XVI. war im April 2005 zum Oberhaupt der mehr als eine Milliarde Katholiken weltweit gewählt worden.
Damals war das Konklave nach dem vierten Wahlgang am Nachmittag des zweiten Tages entschieden worden. Dieses Mal fiel die Entscheidung am Abend nach der fünften Abstimmungsrunde.

Neuer Papst gilt als 266. der Kirchengeschichte

Der Papst (griechisch: pappas – Vater) ist das religiöse Oberhaupt der römisch-katholischen Weltkirche mit 1,2 Milliarden Gläubigen. Seit dem 12. Jahrhundert spricht die Kirche vom Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Der Papst ist Bischof von Rom und zudem Staatsoberhaupt des Vatikans.
Der neue Papst gilt offiziell als 266. der Kirchengeschichte. Der Glaubenslehre zufolge ist der Papst der Nachfolger des Apostels Petrus. Diesen hatte Jesus von Nazareth nach dem Matthäus-Evangelium als ersten Kirchenführer eingesetzt. Petrus ging der Überlieferung zufolge nach Rom, wo er den Märtyrertod starb. Über seinem mutmaßlichen Grab wurde später der Petersdom errichtet.
Der Papst ernennt Bischöfe und Kardinäle und bestimmt auch die Lehrmeinung der Kirche. In Glaubens- und Sittenfragen ist er nach der Kirchenlehre unfehlbar. Mit Enzykliken (Rundbriefen) nimmt der Papst zu kirchlichen und weltlichen Themen Stellung.

Übliche Papst-Anrede ist "Heiliger Vater"

Die offiziellen Papst-Titel lauten: Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten, Oberhaupt der Gesamtkirche, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes. Auf den Titel "Patriarch des Abendlandes" verzichtete Papst Benedikt XVI. im Jahr 2006. Der Titel wurde aus der offiziellen Papsttitulatur entfernt. Der Verzicht sei "ein Akt historischen und theologischen Realismus", erklärte der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen. "Die Aufgabe des Anspruchs auf den Titel könnte den ökumenischen Dialog fördern." Die übliche Papst-Anrede ist "Heiliger Vater" oder "Eure Heiligkeit".
Knapp 2,3 Milliarden Christen leben auf der Welt. Die römisch-katholische Kirche bildet mit etwa 1,2 Milliarden Angehörigen die mit Abstand größte Konfession. Damit ist etwa jeder sechste Mensch Katholik. Zum Vergleich: Die Zahl der Muslime beläuft sich weltweit auf insgesamt 1,56 Milliarden.

Anteil der Katholiken ist in Europa und Südamerika gesunken

Nach Angaben des Vatikans ist zwischen 2009 und 2010 der Anteil der Katholiken in Europa und Südamerika gesunken, während er in Afrika und Südostasien stieg. Laut der päpstlichen Nachrichtenagentur Fidesdienst soll die Zahl der Katholiken bis 2025 auf rund 1,36 Milliarden steigen.
Lateinamerika: Mit 488 Millionen Gläubigen leben über 40 Prozent der Katholiken in Mexiko, Mittel- und Südamerika. In Lateinamerika ist keine andere Religionsgemeinschaft nur annähernd so bedeutend wie die katholische Kirche.
Europa: Rund 588 Millionen Christen leben in Europa (inklusive Russland). Der katholischen Kirche gehören 278 Millionen Menschen an – das sind knapp ein Viertel der weltweiten Katholiken. Mit reichlich 200 Millionen Gläubigen stellt die orthodoxe Kirche die zweitgrößte christliche Gruppe in Europa. Etwa 69 Millionen Menschen sind protestantische, 26 Millionen anglikanische Christen. Rund 100 Millionen Menschen werden keiner Religion zugeordnet.
Afrika: Christen bilden mit knapp 500 Millionen Anhängern vor den Muslimen die größte Glaubensgemeinschaft auf dem Kontinent. Die meisten davon – 183 Millionen – gehören der römisch-katholischen Kirche an. Sie stellen über 15 Prozent der Weltgemeinde.
Asien: Hinter Muslimen, Hindus, Anhängern von Volks- und ethnischen Religionen sowie Buddhisten stellen die Katholiken mit 140 Millionen Mitgliedern nur einen kleinen Teil unter den asiatischen Gläubigen. Rund jeder neunte Katholik kommt somit aus Asien.
Nordamerika und Ozeanien: Knapp ein Drittel der 275 Millionen kanadischen und US-amerikanischen Christen sind Katholiken (87 Millionen). Rund neun Millionen Katholiken leben in Ozeanien. Somit leben auf beiden Kontinenten etwa acht Prozent der weltweiten Katholiken.

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