Montag, 24. Dezember 2012

Noch nicht in Dienst gestelltes Feuerwehrauto der Stadt Ebern ist Schrott


Betroffen schauten die Helfer ein der Unglücksstelle drein. Fotos: Michael Will/Ralf Kestel

Es war der Stolz der Eberner Feuerwehr und erst vor einigen Tagen beim Hersteller abgeholt worden. Bei einer Einweisungsfahrt geriet das mit drei Mann und einer Frau besetzte Kraftpaket mit 290 PS, 15,5 Tonnen und einem Allradantrieb auf der engen Ortsverbindungsstraße zwischen der Bamberger Kreuzung und Jesserndorf wegen Gegenverkehrs nach rechts ins aufgeweichte Bankett. Dort pflügten die rechten Reifen auf einer Strecke von rund 80 Metern den Straßenrand um, ehe das das nagelneue Löschgruppenfahrzeug, vor wenigen Tagen noch als "Wunderwerk der Technik" gepriesen, gegen die Sandstein-Brüstung der Brücke über die Preppach krachte und dann - fast schon stehend - nach rechts umkippte.

Kleines Feuerwehrauto kam entgegen


Dort blieb das Fahrzeug über dem Bach auf der rechten Fahrzeugseite an einer Baumgruppe hängen. Die vier Insassen, alle Eberner Feuerwehrleute, blieben unverletzt und befreiten sich selbst aus der misslichen Lage. Am Steuer hatte ein 25-jähriger, erfahrener Feuerwehrmann gesessen. Laut Polizei, die den Schaden auf rund 400 000 Euro schätzt, hatte der Löschwagen eben eine Rechtskurve durchfahren, als der Mann am Lenker ausgerechnet wegen eines entgegenkommenden Kleinbusses der FFW Jesserndorf nach rechts auswich und so ins Bankett geriet. Zu einer Berührung der beiden Feuerwehrzeuge ist es nach Polizeiangaben nicht gekommen.

Ihre Kollegen aus Ebern und den kleineren Stadtteilwehren, die zur Hilfeleistung und Verkehrsregelung herbei geeilt waren, schauten deprimiert drein, da eine Bergung aus eigener Kraft nicht möglich war. In dem Feuerwehrfahrzeug befanden sich noch gut 2000 Liter Wasser.

Die Bergung zog sich in die Abendstunden hin. Die futuristisch anmutende Rundumbeleuchtung sowie die Funkanlage funktionierten selbst nach dem Unfall noch. Der Schaden jedoch wird auf zirka 400.000 Euro geschätzt. Zur Bergung des Löschfahrzeugs wurde die Firma Badum aus Bamberg verständigt. Bis zur Bergung wurde die Straße durch die anwesenden Feuerwehren gesperrt.


Versicherungs-Police gefunden


Ob ein Versicherungsschutz besteht? Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) frohlockte am Sonntag: "Die Police ist da", nachdem er übers Wochenende seinen Verwaltungs-Chef kontaktiert hatte.

Noch am Donnerstag hatte der Feuerwehrreferent im Stadtrat, Dieter Gerstenkorn (CSU), darauf hingewiesen, dass jeden Tag Einweisungen stattfänden, um Fahrzeugführer, Maschinisten und alle Einsatzkräfte mit den vielen neuen Details vertraut zu machen. Beim Jahresabschluss-Essen des Stadtrates in unmittelbarer Nachbarschaft zum Feuerwehrhaus hatten sich die Stadträte von der intensiven Ausbildung selbst ein Bild machen können. Dabei war es um die Steuerung der Leuchtgiraffe auf dem Dach des Löschgruppenfahrzeuges gegangen. Die hing am Samstag nach dem Unfall gegen 12 Uhr in der stützenden Baumgruppe.

Nach dem Unglück erklärte Bürgermeister Herrmann: "Bei unserer Besichtigung des neuen LF 20/16 mit dem Bauausschuss merkte ich noch scherzhaft an: Ich hoffe, dass man dieses Fahrzeug nicht bei einer Einsatzfahrt zu einem Brandort, bei dem ein kleiner Christbaum im Vorgarten brennt, in den Graben fährt", weil der Eigenschaden dann um ein Vielfaches höher wäre als der behobene Brandschaden. "Nun ist das Unwahrscheinliche leider schon eingetreten. Auf einer Einweisungs- bzw. Übungsfahrt kam das Fahrzeug von der Fahrbahn ab und legte sich auf die Seite."

Herrmanns erste Reaktion, als ihn der Kommandant telefonisch informierte: "Aber bitte nicht mit dem neuen Fahrzeug?" Seine unmittelbare Anschlussfrage: "Sind Personen betroffen?" Im ersten Fall sei leider bejaht , die zweite Frage mit "kein Personenschaden" beantwortet worden.

Der Bürgermeister weiter: "Nachdem ich den Unfallort selbst besichtigt hatte, muss ich fast sagen, wenn es nicht das neue Fahrzeug gewesen wäre, hätten wir mit Sicherheit Personenschäden zu beklagen und das wäre tragisch. Nun können wir davon ausgehen, dass unsere Vollkasko-Versicherung den Schaden übernimmt und unsere Selbstbeteiligung leisten wir in einem solchen Fall gerne."

Schon beim Besichtigungstermin wies Herrmann darauf hin, dass die zunehmend hochtechnisierte Ausrüstung der Wehren sehr hohe Anforderungen an die Ausbildung und an die Führungskräfte stelle. "Zunächst aber dürfen wir froh darüber sein, dass bei allem Bedauern über den Schaden an Material keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Welche Schlussfolgerungen künftig zu ziehen sein werden, wird mit den Führungsdienst-graden der Feuerwehr intensiv beraten."

Mithilfe eines Autokrans eines Bergeunternehmens aus Bamberg wurde das Löschfahrzeug aus dem Graben gehoben, auf die Räder gestellt und anschließend nach Ebern in den Stadtbauhof geschleppt. Dort wird es solange untergestellt bleiben, bis feststeht, was mit dem Fahrzeug passiert. Nach der Bergung zeigten sich Feuerwehrleute und Vertreter des Eberner Stadtrates zuversichtlich, dass eine Reparatur vielleicht möglich sei.

Die Weihnachtsfreude bei der Eberner Feuerwehr ist nach dem Unglück natürlich getrübt, hatte man doch jahrelang auf den Kauf des neuen Löschfahrzeugs gewartet und war nun glücklich und stolz, ein hoch modernes Einsatzfahrzeug am Standort zu haben. Erst am 11. Dezember hatten Mitglieder der Stützpunktfeuerwehr das Fahrzeug in Leonding in Österreich abgeholt und nach Ebern gebracht. Es wäre im Januar in Dienst gestellt worden, bis dahin sollten alle Feuerwehrleute auf das Fahrzeug eingewiesen sein und die Fahrer erste Übungsfahrten absolviert haben.

Markus Appel, Kommandant der Feuerwehr Ebern, zeigte sich am Unglücksort froh darüber, dass seinen Kollegen nichts passiert ist. Es sei vielleicht sogar in gewisser Weise Glück gewesen, dass das Missgeschick mit dem neuen Löschfahrzeug passiert ist und nicht mit dem alten, Baujahr 1982. Denn im neuen befinden sich Drei-Punkt-Gurte, mit denen die Insassen gesichert waren. Im alten Löschfahrzeug gibt es keine Gurte. So ist laut Appel nur Blechschaden zu beklagen und kein Personenschaden. "Wären die mit dem alten Löschfahrzeug so verunglückt, hätte es vielleicht Tote gegeben", sagte ein anderer Feuerwehrmann.

An die Unfallstelle waren mit Kreisbrandinspektor Rudi Lübke und Kreisbrandmeister Thomas Habermann zwei Vertreter der Dienstaufsicht geeilt. Auch Feuerwehr-Seelsorger Sven Stefan aus Ebern leistete vor Ort Beistand.


Betroffen schauten die Helfer ein der Unglücksstelle drein. Fotos: Michael Will/Ralf Kestel

Betroffen schauten die Helfer ein der Unglücksstelle drein. Fotos: Michael Will/Ralf Kestel

Betroffen schauten die Helfer ein der Unglücksstelle drein. Fotos: Michael Will/Ralf Kestel


Sonntag, 23. Dezember 2012

Frohe Weihnachten


Montag, 17. Dezember 2012

Hochwasserpegel steigen

Tauwetter und Regen lassen Bäche und Flüsse in Unterfranken langsam, aber stetig steigen. Erste Uferstellen von Sinn und Saale sind schon überflutet. In Würzburg hat der Main am Montagmittag 2 Meter 42 mit steigender Tendenz erreicht. Allerdings gilt die Meldestufe 1 erst ab einer Höhe von 340 cm. 

Laut Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes hält das Tauwetter mit leichten Regenfällen weiter an. Dadurch kann es zu einem weiteren Anstieg in den Oberläufen der mainfränkischen Flüsse und Bäche kommen.

Übersicht über die Hochwasserstände:




Die Farben der Landkreise bedeuten:
    Weiß: Keine aktiven Warnungen

    Gelb: Vorwarnung Hochwassergefahr

    Orange: Hochwasserwarnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen

    Rot: Hochwasserwarnung vor Überschwemmungen für bebaute Gebiete

    Grün: Entwarnung


© Bayerisches Landesamt für Umwelt, München
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nachrichtendienstes zu gelangen, 
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Samstag, 15. Dezember 2012

Marktheidenfeld: Auto im Main versunken

Im Main ist in der Nacht auf Freitag ein Auto in Marktheidenfeld versunken. Die beiden Insassen konnten sich unverletzt aus den eiskalten Fluten ans Ufer retten. 

Die 24-jährige Fahrerin war auf eisglatter, abschüssiger Straße in der Fahrgasse ins Rutschen gekommen. Das Auto schoss über die Kurve hinaus ins Wasser. 

Der PKW wurde abgetrieben und konnte erst am Freitagmorgen geborgen werden. So lange musste auch die Mainschifffahrt gesperrt werden. 



Dienstag, 11. Dezember 2012

Neues Ziegler Feuerwehrauto



Giengen/Brenz (BW) – Mit 1,70 Metern ist es so breit wie ein typischer Kleinwagen, mit 2,50 Meter Höhe  passt er auch durch viele niedrige Durchfahrten. Und trotz seiner drei Achsen ist er beinahe genauso wendig: Die Fire Ant (zu deutsch: Feuer-Ameise) ist ein neu entwickeltes Kleinlöschfahrzeug aus dem Hause Ziegler, welches vor allem in Fußgängerzonen, engen Innenstadtgassen, Ausstellungsgeländen, Industriebetrieben oder im Bergbau zum Einsatz kommen kann. Die Basis bildet der Multicar Fumo 6×4, der es ermöglicht, 2.500 Liter Wasser sowie die komplette feuerwehrtechnische Beladung eines TLF 2000 nach DIN 14530-18 aufzunehmen.

Auf einem Multicar Fumo baute Ziegler ein an das TLF 2000 angelehntes Klein-Tanklöschfahrzeug. Foto: Ziegler
In Zusammenarbeit mit der Partnerfirma Trepte hat Ziegler das erste Modell dieses neuen kompakten Tanklöschfahrzeugs fertiggestellt. Das Unternehmen aus Ostdeutschland ist seit mehr als 40 Jahren Partner von Ziegler. Mit einer zulässigen Gesamtmasse von 7.490 Kilogramm darf der Fumo mit dem alten Führerschein Klasse 3 beziehungsweise mit der neuen Klasse C1 gefahren werden. “In den kommenden Wochen und Monaten wollen wir das Fahrzeug weltweit vorstellen und die Produktion vorantreiben”, so Phillip Thompson, Mitglied der Geschäftsleitung von Ziegler. Das Klein-Tanklöschfahrzeug ist die zweite Innovation, die Ziegler in den vergangenen Monaten vorgestellt hat. Zuvor hatte das Unternehmen schon mit dem Tunnelrettungsfahrzeug “Merkur” für Aufsehen auf dem Fahrzeugmarkt gesorgt.

Technische Daten
  • Fahrgestell: Multicar Fumo 6×4, angetrieben durch einen Iveco R-4-Zylinder-Dieselmotor F1C, Euro 5, 107 kW/145 PS bei 3.500/min, Drehmoment 320 Nm bei 1.400/min
  • Getriebe: Multicar-5-Gang-Vollsynchrongetriebe inklusive Kriechgang
  • Maße (LxBxH): 5.970 x 1.700 x 2.500 mm
  • Radstand: 2.450 + 840 mm
  • Zulässige Gesamtmasse: 7.490 kg
  • Aufbau und Kabine: Fahrerhaus mit zwei Einzelsitzen, Aluminium-Profilrohr-Kofferaufbau mit Aluminium-Beplankung, ausgestattet mit fünf abschließbaren AZ-Rollläden. Leiterlagerung auf dem Dach mit Entnahme vom Boden aus.
  • Löschmittel: 2.500 Liter Wasser, optional 2x 20 Liter Schaummittel in Kanistern
  • Feuerlöschkreiselpumpe: Ziegler Ultra Basic PFPN 10-750, 850 l/min bei 10 bar und 3 Meter Saughöhe, Antrieb über Kohler 2-Zylinder-4-Takt-Motor mit 25 kW


Quelle: Feuerwerhmagazin

Montag, 10. Dezember 2012

17 Verkehrsunfällen auf den Autobahnen A7, A70 und A71


17 Verkehrsunfällen auf den Autobahnen A7, A70 und A71
Die anhaltend starken Schneefälle, die seit Sonntagmittag vor allem über die Landkreise Schweinfurt und Bad Kissingen niedergegangen sind, haben zu zahlreichen Verkehrsunfällen auch auf den Bundesautobahnen in der Region Main/ Rhön geführt.


Obwohl die Räum- und Streufahrzeuge der zuständigen Autobahnmeistereien und Straßenmeistereien pausenlos im Einsatz waren, kam es in diesem Zeitraum zu insgesamt 17 Verkehrsunfällen auf den Autobahnen A7, A70 und A 71. Hierbei wurden insgesamt 3 Personen verletzt und entstand Sachschaden in Höhe von circa 85.000 Euro.

Der schwerste Verkehrsunfall im Zuständigkeitsbereich der Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck ereignete sich am Sonntagnachmittag gegen 14.50 Uhr auf der Rhönautobahn. Der Fahrer eines Citroën befuhr die A7 zwischen dem Autobahnkreuz Schweinfurt-Werneck und der Tank- und Rastanlage Riedener Wald in Richtung Süden.

Mit überhöhter Geschwindigkeit wollte er in einen dort gelegenen Parkplatz einfahren, kam auf dem verschneiten Kopfsteinpflaster ins Rutschen und prallte mit der rechten Pkw-Front gegen das Heck eines ordnungsgemäß geparkten Lastzuges.
Durch die alarmierten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Werneck konnte die 44-jährige Beifahrerin, die bei dem Aufprall eingeklemmt worden war, aus dem Fahrzeug befreit werden. Ein Rettungswagen brachte sie in ein Krankenhaus. Der Sachschaden an den beiden Fahrzeuge belief sich auf circa 5500 Euro.

Als Unfallursache registrierten die aufnehmenden Polizeibeamten neben einer den Straßenverhältnissen nicht angepassten Geschwindigkeit auch mangelhafte Bereifung an den Fahrzeugen. Einzelne Fahrzeugführer waren noch immer mit Sommerreifen unterwegs. Andere hatten Winterreifen mit zu geringer Profiltiefe oder auch überalterte Winterreifen aufgezogen, die bei solch widrigen Straßenverhältnissen nicht mehr genug Griffigkeit erreichen. Die Polizei bittet die Verkehrsteilnehmer darum, bei solchen Wetterverhältnissen die technische Ausrüstung der Fahrzeuge zu überprüfen, rechtzeitig loszufahren und außerdem die Hinweise des Verkehrsfunks zu beachten. pol






Samstag, 8. Dezember 2012

Strassennamen aus Franken in Berlin

 http://www.mainpost.de/storage/pic/mpnlneu/fr/4834828_1_1DPYNL.jpg?version=1354902269  http://www.mainpost.de/storage/pic/mpnlneu/fr/4834829_1_1DPYNB.jpg?version=1354902281
Ein Stückchen Heimat findet der Franke in der Ferne oft gar nicht so leicht. Es sei denn, er spaziert durch Berlin. Genauer gesagt durch den Bezirk Pankow im Nordosten der Hauptstadt. Dort ist Franken mit einem eigenen Viertel vertreten. Gleich neben der Dolomitenstraße, der Borkumstraße und der Westerlandstraße beginnt vertrautes Terrain. Einen Dettelbacher Weg gibt es hier, eine Gemündener Straße und einen Haßfurter Weg. Sogar kleinere Orte wie Retzbach, Zellingen und Zeil tauchen auf. Wie ein Dreieck, an dem ein viereckiger Klotz hängt, sieht das Viertel von oben aus. Kissingenviertel heißt es. Die Hauptstraße ist die Kissingenstraße, es gibt einen Sportplatz Kissingenstraße und einen Kissingenplatz. Dass die übrigen Orte auf den Straßenschildern in Wirklichkeit nicht eben in der Bad Kissinger Ecke liegen, ist hier Nebensache. Die Berliner scheinen jedenfalls gern in Klein-Franken zu wohnen.
Ein Wintermorgen im Kissingenviertel: Kalter Nebeldunst hängt über den Häusern. Von außen betrachtet unscheinbare Reihenhäuser. Pastellig-beige bis ockerfarben, meist vier Stockwerke hoch, die Fenster bis auf vereinzelte Ausnahmen kreuzförmig unterteilt. Aber richtige Reihenhäuser sind es nicht. Die Gebäude bilden nach innen fußballfeldgroße Vierseitenhöfe, es gibt Bäume, Wiesen und hier und da einen Spielplatz. Ein Hof ist eine Einheit, eine Gemeinschaft, wenn man so will.
„Jung und Alt, das harmoniert hier.“ Olaf Tietz, Hauswart im Kissingenviertel in Berlin
In einem der Höfe blickt sich ein Herr im Blaumann zufrieden um. Graues Haar, Brille, ordentlich gestutzter Oberlippenbart. Olaf Titze ist 58 und als Hauswart zuständig für einige Wohneinheiten im Kissingenviertel. Seit 13 Jahren wohnt er hier. Er weiß, wer wann in welche Wohnung gezogen ist. Titze wundert es nicht, dass viele Familien über Generationen hinweg dem Kissingenviertel treu bleiben. „Gemütlich und heimelig ist es hier“, sagt er. Und so ruhig. So ganz anders als im Zentrum, das nur ein paar Stationen mit der U-Bahn entfernt liegt.
Draußen auf der Straße ist es still. Nur die Schlangen parkender Autos deuten darauf hin, dass ihre Besitzer hier irgendwo sein müssen. Ein weißhaariger Mann mit Baskenmütze tappt auf einem Gehweg entlang, die Hände tief in die Parka-Taschen vergraben. Eine Frau mit Wollmütze schiebt ihren Rollator über die Straße. Oft sind es die älteren Leute, die heute im Kissingenviertel leben, sagt Titze. Aber auch die Jungen fehlen laut Titze nicht. „Jung und Alt, das harmoniert hier“, sagt er. Schulen gebe es in der Umgebung, Geschäfte, ein paar Kneipen, Vereine und natürlich den Sportplatz. „Das bringt viele Menschen zusammen.“
Das Kissingenviertel ist jetzt etwa 100 Jahre alt. Die Kissingenstraße und den Kissingenplatz gibt es schon seit 1906. Die restlichen Straßen wurden 1930 angelegt. Warum die Straßen in dieser Zeit ausgerechnet fränkische Ortsnamen bekamen, weiß niemand so genau. Eine offizielle Partnerschaft zwischen Bad Kissingen und Berlin hat es jedenfalls nicht gegeben. Das bestätigt Thomas Hack, Pressesprecher der Stadt Bad Kissingen. Wohl hätten aber private Freundschaften bestanden. Ganz zu schweigen von den vielen Kurgästen, die aus Berlin nach Bad Kissingen fuhren. Sogar eine direkte Zugverbindung habe es zwischen den Städten mal gegeben. Auch Markus Mauritz, Pressesprecher des Bezirks Unterfranken, weiß von keiner Partnerschaft. Dennoch steht auf dem Berliner Kissingenplatz seit 2000 ein Denkstein, auf dem sowohl die Stadt Bad Kissingen als auch der Bezirk Unterfranken vermerkt sind. „Verbunden mit Berlin“, ist darauf zu lesen. Dazu schlängelt sich ein blau-weißes Band um die Namen und Wappen von Stadt und Landkreis Bad Kissingen sowie dem Bezirk Unterfranken.
Die Berliner scheinen mit ihrem neuen Viertel jedenfalls zufrieden zu sein. In der Zeit der Weimarer Republik war das Kissingenviertel mit seinen 3600 Wohnungen eine der größten Siedlungen Berlins. Später, im Jahr 1936, hieß es in einer Stadtteilchronik, der Kissingenplatz sei „einer der schönsten Schmuckplätze Pankows, der besonders in den Monaten der Baum- und Strauchblüte große Reize hat“. Die Kissingenstraße hätte eine „schöne, breite Promenade“ erhalten. Und in der Karlstadter Straße hob man die „ausnahmslos zeitgemäßen Wohnhausbauten“ hervor.
Dennoch hat das Kissingenviertel nicht nur goldene Zeiten erlebt: Die Nationalsozialisten hielten auf dem riesigen Sportplatz Veranstaltungen ab. Das Gefängnis auf der Rückseite der Kissingenstraße, das 1928 wegen fehlender Häftlinge geschlossen worden war, erweckten sie wieder zum Leben. Ab sofort mussten dort all diejenigen sitzen, die politisch anders dachten. Zu Zeiten des DDR-Regimes wurde es zum Stasi-Knast. Heute ist das Gefängnis eine Justizvollzugsanstalt für Frauen.
Dass sich das Kissingenviertel noch heute verändert, kriegt Olaf Titze durch seine Arbeit mit. Die Bevölkerung wird sich verjüngen. Die noch günstigen Mieten locken Studenten an, die geplanten Wohngebäude auf den Freiflächen ziehen eher junge Berufstätige an. Momentan wohnt im Kissingenviertel übrigens kein Franke – zumindest keiner, den Titze kennt. Aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch.

Quelle: Mainpost

RIMPAR/GRAMSCHATZ Schwerer Jagdunfall – 66-Jähriger bei Treibjagd tödlich verletzt


Bei einer Treibjagd, die am Samstagmorgen zwischen Gramschatz und Binsbach stattfand, ist nach Angaben der Polizei ein Treiber durch einen Schuss tödlich verletzt worden.
Die Kripo Würzburg hat die Ermittlungen übernommen. Kurz vor 10 Uhr kam es etwa 500 Meter vom Gramschatzer Ortsrand entfernt zu dem Unglück. Der 66–Jährige war als Treiber bei der Jagd nach Wildschweinen eingesetzt.

Nach ersten Erkenntnissen hatten die Treiber gerade ein Wildschwein aufgeschreckt, als der Schuss fiel, der den Mann dann traf. Trotz sofortiger Hilfe und der Reanimationversuche eines Notarztes, starb der Mann.

Wie es zum dem Unglück kam und wer den Schuss abgegeben hat ist jetzt Gegenstand der Ermittlungen, die durch die Kripo Würzburg geführt werden. Zur Klärung des genauen Hergangs wird zusätzlich ein Sachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamtes hinzugezogen. 
 
Quelle: Mainpost

Montag, 3. Dezember 2012

Schweinemastbetrieb in Dipbach Lkr. Würzburg genehmigt

Landratsamt Würzburg genehmigt eine Schweinmastanlage in Dipbach einem Ortsteil von Bergtheim im Landkreis Würzburg.
Aus der Bevölkerung gab es großen Widerstand.




Bericht BR:Bergtheim (Lkr. WÜ)Grünes Licht für umstrittene Stallungen

Das Landratsamt Würzburg hat am Montag (03.12.12) in Dipbach, einem Ortsteil von Bergtheim, eine Mastanlage für 2.400 Schweine und einen Kuhstall für 300 Tiere genehmigt. Die Anwohner hatten lange gegen das Bauvorhaben protestiert.

Scheinestall in Dipach | Bild: BR
Wie das Landratsamt Würzburg mitteilte, ist die Baugenehmigung an zahlreiche Auflagen gebunden, um vor allem die befürchteten Emissionen zu verhindern. Gegen die massive Erweiterung des landwirtschaftlichen Betriebs waren über 200 private Einwendungen eingegangen. Auch der Gemeinderat von Bergtheim hatte sich gegen das Vorhaben ausgesprochen. Das Dorf hat lediglich etwa 640 Einwohner.

Belastung durch Gestank und Verkehr befürchtet

Mit der Baugenehmigung sind die Versuche der Bürgerinitiative "Saubere Luft für Dipbach", das Vorhaben eines Landwirts am Ortsrand zu verhindern, gescheitert. Die Bewohner von Dipbach befürchten vor allem erhöhte Geruchsbelästigung durch Gülle, aber auch eine stärkere Verkehrsbelastung durch Tier- und Futtermitteltransporte.



Kreisstrasse zwischen Güntersleben und Rimpar wird saniert.

 Die über vier Millionen Euro teure Sanierung der Kreisstraße zwischen Güntersleben und Rimpar kann im Frühjahr 2013 angegangen werden. Der Kreistag hat am Montag vorzeitig grünes Licht für die Ausschreibungen gegeben. Grund: das Staatliche Bauamt Würzburg kann jetzt im Winter bei Baufirmen günstigere Preise erzielen. 

Ebenfalls abgesegnet wurde der Ausbau der Kreisstraße zwischen Lindflur und der B 19 für 1,1 Millionen Euro, sowie die Ortsdurchfahrten von Neubrunn und Uettingen mit 850.000, bzw. 360.000 Euro. Bei der Haushaltssitzung am 22. März 2013 sollen die Straßensanierungen endgültig beschlossen werden. 


Quelle: Radio Gong

Karlstadt, Lkr. Main-Spessart; Jahrzehntelangen Einsatz der Feuerwehrleute mit dem Silbernen und dem Goldenen Ehrenzeichen gewürdigt

  




Ehre, wem Ehre gebührt: 13 Feuerwehrmännern verlieh die Kreisbrandinspektion Karlstadt das Goldene Feuerwehrehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst, 23 Feuerwehrmännern und drei Feuerwehrfrauen das Silberne Feuerwehrehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst. „Unsere gute Stube ist für euch gerade gut genug“, untermauerte Bürgermeister Paul Kruck den Wert des ehrenamtlichen Feuerwehrdienstes.
Eingeladen hatte die Kreisbrandinspektion in das Historische Rathaus in Karlstadt. Die Stadt Karlstadt spendierte den Feuerwehrleuten ein Abendbuffet samt Kaffee und Kuchen sowie die musikalische Umrahmung durch das Saxophon-Quartett „Con Fuoco“ der Sing- und Musikschule. Die Urkunden und Ehrenzeichen bekamen die Feuerwehrleute von Landrat Thomas Schiebel, „ihren“ Bürgermeistern sowie dem Kreisbrandrat und Kreisbrandinspektor überreicht.
Im Mittelpunkt stand natürlich die Arbeit der Feuerwehren. Wer das Silberne Ehrenzeichen bekomme, stehe mitten im Feuerwehrleben, trage Verantwortung und sei oft auch „Zugpferd“ stellte Kreisbrandinspektor Georg Rumpel fest. Nach 40 Jahren Feuerwehrdienst habe man zwar längst den Großteil der Dienstzeit geschafft, sei mit Erfahrung und vielleicht auch schon in Altersteilzeit oft vor Ort unverzichtbar: „Die Allgemeinheit und die Feuerwehr brauchen euch bis zum 63. Lebensjahr.“ Generell solle die Ehrung nicht nur ein Dankeschön für das Engagement sein, sondern auch Ansporn, weiter zu machen.
Sich in der Feuerwehr zu engagieren, stehe für oft gefährliche und belastende Einsätze, stellte Bürgermeister Kruck in seinem Grußwort fest. Deshalb sei es für ihn selbstverständlich, dass die Stadt für die passende Ausrüstung sorgt: „Die Feuerwehr ist uns lieb und teuer.“ Auch das Geld für den Probebetrieb des Digitalfunks und die spätere Ausrüstung aller Feuerwehren sei gut angelegt.
Auch Landrat Thomas Schiebel sprach davon, dass die Freiwilligen Feuerwehren etwas Besonderes seien: „Das ist nicht nur ein Verein, sondern eine kommunale Einrichtung wie der Kindergarten.“ Diese wichtige Einrichtung in kleineren Städten auf freiwilliger Basis einzuführen, sei vor über 100 Jahren eine kluge Entscheidung gewesen. Bei einem Pflichtdienst würde niemand 25 oder gar 40 Jahre dabei bleiben. Die Feuerwehren stünden nicht nur für die Einsätze, sondern auch für Freude an der Kameradschaft. Bei allem Dank und Ehre wünschte sich Schiebel, dass der Staat etwas großzügiger Fördergelder verteilen würde.
„Ihr lebt ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft vor“, lobte Kreisbrandrat Manfred Brust in seinem Grußwort. Nachts um 3 Uhr zum Einsatz zu eilen und vor Ort oft lebenswichtige Entscheidungen zu treffen, sei nicht jedermanns Sache. Ein Feuer frage nicht nach der Uhrzeit oder nach Feiertagen, „ein Feuer wütet, tobt und zerstört“. Hier, bei Unfällen und Katastrophen, stünden die Feuerwehrleute als dritte Säule neben Polizei und Rettungsdienst oft an vorderster Front: „Feuerwehrleute gehen in das brennende Haus, riskieren bei Baugrubenunfällen selbst abzustürzen, und sie eilen zum Verkehrsunfall, ohne zu wissen, was sie dort erwartet.“ Das erfordere ein hohes Maß an Aus- und Weiterbildung.
Natürlich sei ein Jubiläum auch Gelegenheit für Rückblicke: Auf die erste Ausbildung, den ersten Einsatz, aber auch auf gemeinsame Festbetriebe und ehemalige Kameraden. Der Ehrung solle für jeden gleichermaßen Dank, Motivation und Verpflichtung sein, gemäß den Feuerwehrmotto „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.
Goldenes Feuerwehrehrenzeichen für 40 Jahre: Gerold Wohlfahrt (Feuerwehr Gambach), Bernhard Büttner (Feuerwehr Karlstadt), Helmut Ühlein (Feuerwehr Laudenbach), Alfred Feser (Feuerwehr Aschfeld), Engelbert Wirth, Franz Gerhard, Erwin May, Ludwig Schmitt (alle Feuerwehr Retzstadt), Winfried Fischer (Feuerwehr Duttenbrunn), Gerd Steinmitz (Feuerwehr Zellingen), Reinhard Staat (Feuerwehr Halsheim), Anton Staat (Feuerwehr Heugrumbach), Alfred Göbel (Feuerwehr Schwebenried).
Silbernes Feuerwehrehrenzeichen für 25 Jahre: Alexander Köhler, Eva-Maria Raab, Kathrin Schneider (alle Feuerwehr Binsfeld), Gerhard Steinmetz, Matthias Schwing, Michael Volk (alle Feuerwehr Büchold), Manfred Spiller (Feuerwehr Halsheim), Dieter Hettrich, Günter Hettrich, Wolfgang Beyfuß, Matthias Dürr, Stefan Manger (alle Feuerwehr Schwebenried), Burkard Schmitt (Feuerwehr Retzstadt), Ricky Herrlein, Emil Seuffert, Claus Wittmann (alle Feuerwehr Zellingen), Tobias Amend (Feuerwehr Aschfeld), Christoph Binner (Feuerwehr Eußenheim), Klaus Weigand (Feuerwehr Heßlar), Johannes Nuß (Feuerwehr Karlstadt), Edgar Hämmelmann, Martin Winter, Dieter Becker (alle Feuerwehr Stadelhofen), Annette Deißenberger, Jürgen Deißenberger (beide Feuerwehr Stetten), Bernd Scheeb (Feuerwehr Wiesenfeld).

Quelle: Mainpost

Sonntag, 2. Dezember 2012

Würzburg in HDR


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Himmelstadt, Lkr. Main-Spessart, Eine Frau überschlägt sich mit ihrem Pkw und wird verletzt

Eine 72-jährige Frau hat sich am Samstagnachmittag bei Himmelstadt mit ihren PKW überschlagen und musste mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

In einer Kurve war die Rentnerin von der Straße abgekommen und in ein Feld gerutscht. Dort prallte die Frau mit ihrem Wagen gegen einen Rübenberg und überschlug sich.

Die freiwillig Feuerwehr Karlstadt musste die eingeklemmte Frau aus dem PKW befreien, mit Kopf- und Schulterverletzungen wurde die 72-Jährige ins Krankenhaus geflogen.

Quelle: Mainfranken 24, leicht abgeändert